Tigerhügel
Nach dem wir uns einige Gärten angesehen haben machten wir einen
Einkaufsbummel durch Suzhou, danach ging es zum Tigerhügel.
Etwa 3 km nordwestlich der Stadt erhebt sich der Tigerhügel (Hu Qiu).
Seine Umgebung ist von besonderem historischem Interesse, denn nach der
Überlieferung soll hier im Jahre 496 v. Chr. ein Herrscher des Reiches Wu mit
3000 Schwertern begraben worden sein. (Suzhou war damals die Hauptstadt von Wu.)
Der 36 m hohe Hügel gliedert sich in eine gewachsene Felsklippe und eine
künstliche Erdaufschüttung. Im 3. Jh. n. Chr., so wird berichtet, schürfte
man hier erfolglos nach dem Königsgrab und seinen legendären Schwertbeigaben.
Der Wasserstelle, die bei jenen Grabungsarbeiten entstand, gab man den Namen Schwertteich
(Jian Chi).
Das Areal des Tigerhügels mit seinen insgesamt 13 ha umfaßt
Felslandschaften, steile Treppen, Tore, Hallen und Pavillons. Aus der Zeit der
Yuan-Dynastie (1271-1368) datiert das zweite Tor am Fuß des Tigerhügels (Er
Shan Men). Es wurde ohne einen einzigen Nagel aufgerichtet. Der tragende Balken
ist dabei zweigeteilt - daher auch der Name Halle des Gebrochenen Trägers
(Duan Liang Dian).
Auf der Spitze des Hügels erhebt sich die Pagode des Wolkenfelsen-Tempels
(Yun Yan Si Ta, auch Hu Qui Ta genannt), entstanden um 960. Sie
gehörte zu einem (untergegangenen) Kloster, das in der Zeit der Östlichen Jin
(318-420) begründet, danach mehrfach zerstört und zuletzt unter den
Song-Herrschern (960-1279) erneuert wurde. Die erhaltene Pagode repräsentiert
in ihrer Ziegelsteinbauweise und mit schlichten steinerenen Konsolgesimsen einen
in China eher seltenen Typus. Im 17. Jh. wurde das siebente Geschoß des Hochbaus
erneuert, erfolglos versuchte man dabei, die leichte Neigung des Gebäudes
auszugleichen. Ähnlich dem schiefen Turm von Pisa fing sie an, sich wegen des
sandigen Untergrundes zu neigen, und ist deshalb für eine Besichtigung von
innen nicht zugänglich.